Egerländer Musik

Das Repertoire der Dreiflüssemusikanten ist geprägt durch das überaus reichhaltige Vermächtnis der Original Egerlänger Musikanten und deren charismatischem Leiter Ernst Mosch, dem König der Blasmusik. 

Geboren wurde Ernst Mosch 1925 bei Falkenau an der Eger (heute Sokolov, CZ). Bereits im Alter von 8 Jahren erlernte er das Flügelhornspiel in der örtlichen Jugendmusikschule, später die Geige und schließlich Posaune. Sein größter Berufswunsch war der des Musikers und schon kurz nach seiner Einberufung zum Kriegsdienst wurde Mosch zur Militärmusik abkommandiert.

Nach dem Krieg floh er durch tschechische Vertreibung nach Bayern und spielte hier zunächst in amerikanischen Clubs Jazz. 1951 engagierte ihn das Südfunk-Tanzorchester des Süddeutschen Rundfunks (SDR) in Stuttgart unter der Leitung von Erwin Lehn.

Den Bundespresseball 1955 kann man als Ursprung der Egerländer Musikanten bezeichnen. Zur Entlastung der Musiker bei der extrem langen Veranstaltung wurde in wechselnden kleinen Besetzungen unter anderem auch Blasmusik gespielt, die Mosch als stellvertretender Orchesterchef aus seiner Heimat mitbrachte. Am 21. April 1956 schließlich wurden die ersten Aufnahmen beim Südfunk in Stuttgart ausgestrahlt, unter anderem die Polka Fuchsgraben oder der Walzer Rauschende Birken, die Mosch kurz zuvor mit 12 Kollegen auf Schallplatte eingespielt hat.

Im gleichen Jahr startete die Zusammenarbeit mit der Plattenfirma Telefunken, die ihm 29 Goldene, Platin- und Diamantbesetzte Schallplatten einbrachte. In 42 Ländern verkaufte er mehr als 40 Millionen Alben, in über 1000 Konzerten trat er vor einem Millionenpublikum auf, unter anderem als erstes deutsches Orchester überhaupt in der Carnegie-Hall in New York. 1998 beendete Mosch seine Karriere mit einer großen Abschiedstournee, kaum ein Jahr später starb er in seiner Wahlheimat Germaringen.

Das Geheimnis seiner Musik lag in der Verwendung von Flügelhörnern bzw. Tenor- oder Baritonhörnern, die einen weicheren Klang ergeben. Diese Besetzung gilt heute immer noch als Standard in der Blasmusik. Aufgrund vieler und immer besser werdender Nachahmer veränderte Mosch bis zum Schluss die Besetzung immer wieder, der Klang der Polkas, Walzer und Märsche blieb aber nicht zuletzt auch durch die typischen Arrangements unverkennbar.

Seinem Vorbild folgend haben sich zahlreiche Orchester und Bandleader einen Namen gemacht, in dem sie diese Musikrichtung mit eigenen Ideen weiterentwickelt haben.

 

(Quelle: Wikipedia)